Sidings: Montage der Sturmsicherungsclips: Tipps & Tricks

Effektiver Schutz und ansprechende Gestaltung

Die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) hat sich seit Jahrhunderten als bauphysikalisch absolut sicherer Wandaufbau bewährt, sofern man den Konstruktionsgrundsatz – Dampfdiffusionswiderstand von innen nach außen abnehmend – berücksichtigt. Probleme mit Kondensatfeuchte (Tauwasserausfall) entstehen damit erst gar nicht. Die Fassadenbekleidung bietet mit unterschiedlichen Materialien, Farben und Oberflächen eine Vielzahl an individuellen Gestaltungsmöglichkeiten. Zudem schützt sie das Gebäude vor äußeren Einflüssen wie Niederschlag, Kälte, Hitze und Schall. In dieser Serie zeigen wir Ihnen die Verlegung des PREFA-Sidings/Siding.X‘ vom Sockel bis zum Dachrand inklusive der wichtigsten Anschlüsse wie Innen-/Außenecke und einer kompletten Fenstereinfassung.

Bei jeder Fassadenbekleidung ist aus Sicht des Tragwerkplaners die Windlast (Druck und Sog) eine Komponente, die er bei der Erstellung der Statik berücksichtigen muss. Im Speziellen sind die Sidings von PREFA werkseitig an der Befestigungslasche neben den Langlöchern mit Sturmsicherungen in Form von Ausprägungen versehen, die ein „Ausfädeln“ der Nut durch ein „Ausbauchen“ bei hohen Windsoglasten verhindern.

Bei glatten Sidings ist das bis zu einer Breite von 300 mm (Dicke 1,2 mm), beim Siding.X bis 200 mm (Dicke 1,0 mm) gewährleistet. Breiten darüber hinaus müssen zusätzlich mit sogenannten Sturmsicherungsclips ergänzt werden. Die Montage wird im Folgenden beschrieben.

Modernes Einfamilienhaus mit Flachdach und überdachter Terrasse mit einer individuell gestalteten Aluminiumfassade aus Sidings in braun, bronze und elfenbein von PREFA

Sturmsicher in wenigen Schritten

Zunächst ist festzulegen, wo sie überhaupt erforderlich sind, nämlich immer dort, wo Sidings über 300 mm (glatt), bzw. 200 mm (Siding.X) zum Einsatz kommen. Bei Verlegeschemata mit verschiedenen Baubreiten ist immer die folgende Reihe dafür entscheidend, ob das Befestigungsmittel mit oder ohne Sturmsicherungsclip verwendet wird, da dieser die Nut des nächsten Profils sichert (siehe Infokasten).

Eine Montagehilfe dient zur exakten und unfallfreien Montage der Sturmsicherung. So gibt es für jede Materialdicke der Sidings die passende Montagehilfe, die durch Beschriftung sowie durch verschiedenfarbige Knöpfe leicht zuzuordnen sind. Die Bohrschrauben für die Befestigung sind die gleichen. Zunächst wird der Clip in das Werkzeug eingelegt und durch eine vorgespannte Feder gehalten. Mit einer Hand setzt der Handwerker nun mittels Montagehilfe die Sturmsicherung oberhalb der Feder an der Befestigungslasche an und drückt mit dieser gegen die Unterkonstruktion, damit beim Einführen beide Enden in der Nut stecken. Die Tiefe ist durch die Materialdicke am Anschlag des Werkzeugs definiert (1,0 mm beim Siding.X; 1,2 mm beim glatten Siding bis 400 mm und 1,5 mm beim Siding 500 und 600 mm). Bei diesen beiden ist übrigens der dafür eigens entwickelte Clip zu verwenden.

Vom Festpunkt an

PREFA empfiehlt mit dem Festpunkt – der möglichst in der Mitte des Bekleidungsprofils liegt – zu beginnen. Die Bohrschraube wird durch das vorgestanzte Loch in der Sturmsicherung und dem Siding in die Unterkonstruktion geschraubt. Die restlichen Halter müssen immer mittig in den Langlöchern gesetzt werden – und zwar an jedem Tragprofil. Eine Langlochzange ist das probate Werkzeug, falls eine werkseitige Lochung einmal nicht mit der Unterkonstruktion zusammentrifft.

Ein kleiner Tipp zur Montage der Sidings: Das Einfädeln geht leichter, wenn man die Profile beim Ansetzen an der Nut ca. 30° nach vorne neigt und dann während des Zurückklappens kräftig nach unten drückt. Die Nut klickt hörbar in die Sturmsicherung ein. Ein kurzer Kontrollblick stellt sicher, dass das Profil richtig sitzt, bevor nach und nach die Fassade montiert wird. Sollte der Fassadenbauer versehentlich ein falsches Werkstück montiert haben, so kann er dies selbstverständlich auch wieder zurückbauen, indem er es nach vorne wegklappt und unter Zug Clip für Clip zusammendrückt, bis das Siding demontiert ist.

Umfassende Unterstützung von Planung bis Verlegung: Für ein reibungsloses Bauvorhaben

Neben der Materiallieferung erhält der Verlegebetrieb seitens PREFA sämtliche Unterstützung schon bei der Planung und Gestaltung sowie der kompletten Ausarbeitung zur Erstellung der Fassadenpläne samt Stückliste. Zur Erstverlegung stehen Ihnen deutschlandweit sieben Lehrverleger –  allesamt Handwerksmeister – zur praktischen Verlegeeinweisung auf der Baustelle mit Rat und Tat zur Seite – alles kostenfrei als PREFA-Kundenservice.

Zur Erstellung des statischen Nachweises benötigt der Tragwerksplaner verschiedene Angaben, wie z. B. die Beschaffenheit (Tragfähigkeit) des Verankerungsgrundes, die Ausladung der Unterkonstruktion sowie deren Stützenweiten; ebenso wie die Angaben zu den Stützweiten der Fassadenbekleidung und deren Gewicht.

Anhand der Postleitzahl, Höhenlage und Gebäudeabmessungen kann er die Windsoglasten und Drucklasten ermitteln, die wiederum mitentscheidend für die Abstände der Unterkonstruktion sowie der Verankerungsmittel (Dübel) sind.

Bei den PREFA-Sidings wirken die werkseitig geprägten Sturmsicherungen an der Befestigungslasche zwischen den Langlöchern – sowie falls erforderlich die Sturmsicherungsclips – den Windsoglasten entgegen.

Angaben zur Montage der Sturmsicherungsclips

TIPPS & TRICKS SIDINGS : Fassadensysteme

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Über den Autor

Thomas Weiß ist Zimmermeister und für die Schulungen in der PREFA-Academy in Neu-Ulm verantwortlich. Zudem vertritt er die Firma PREFA beim Fachverband vorgehängte hinterlüftete Fassade (FVHF) als Mitglied.