PREFABOND: Kleben auf Unterkonstruktion: Tipps & Tricks Aluminium Verbundplatte

Effektiver Schutz und ansprechende Gestaltung

Die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) hat sich seit Jahrhunderten als bauphysikalisch absolut sicherer Wandaufbau bewährt, sofern man den Konstruktionsgrundsatz – Dampfdiffusionswiderstand von innen nach außen abnehmend – berücksichtigt. Probleme mit Kondensatfeuchte (Tauwasserausfall) entstehen damit erst gar nicht. Die Fassadenbekleidung bietet mit unterschiedlichen Materialien, Farben und Oberflächen eine Vielzahl an individuellen Gestaltungsmöglichkeiten. Zudem schützt sie das Gebäude vor äußeren Einflüssen, wie Niederschlag, Hitze und Schall. Wir zeigen die einzelnen Arbeitsschritte, von der Planung bis zur Befestigung mit PREFABOND.

Neben dem Befestigen durch Nieten oder Schrauben, ist das Kleben der Verbundplatten auf die Unterkonstruktion eine weitere Möglichkeit der Befestigung. Die glatte homogene und ästhetische Oberfläche der Fassade wird dabei nicht durch sichtbare Befestigungsmittel gestört. Im folgenden Artikel beschreiben wir die Verklebung der PREFABOND Platte mit dem Fassadenkleber von Innotec Project System. Die geschulten Anwendungstechniker bieten den Verarbeitern eine Einweisung in das Klebesystem, sowie eine Baustellenbetreuung. Wenn gewünscht unterstützt Innotec den Verleger bei der Erlangung des notwendigen Eignungsnachweises, entsprechend der bauaufsichtlichen Zulassung des Systems. Neben der praktischen Einarbeitung klären die Kollegen vom Kleberhersteller auch auf, was sonst noch zu beachten ist (Witterungsbedingungen, Luftfeuchtigkeit, Außentemperatur, Dokumentation, usw.)

Wer dem Kleben gegenüber skeptisch ist, den überzeugt womöglich eine Zugkraft von 28 kg / cm², die der Kleber bei richtiger und sachgemäßer Anwendung aufnimmt.

Das komplette System besteht aus Schleifvlies, Reiniger (Multisol Project), Reinigungstüchern, doppelseitigem Klebeband (Fixation Tape Project) und dem Kleber (Adheseal Project), der sowohl in Kartuschen als auch im 6oo ml Folienbeutel erhältlich ist. Bitte beachten, dass aufgrund der Gewährleistung alle Komponenten vom gleichen Hersteller sein müssen!

Fenster eines Referenzobjekts, umgeben von PREFA-Aluminiumverbundplatten-Fassade in silbermetallic.

Gemäß Herstellerrichtlinien des Systems muss die Unterkonstruktion aus blankem Aluminium (AW 6060/6063) sein mit einem maximalen Achsabstand von 50 cm, ausschließlich in vertikaler Verlegerichtung (auch nicht als Deckenuntersicht). Die Oberfläche des Tragprofils muss glatt, nicht geriffelt sein. Beim Kleben ist die Plattenlänge auf 3,00 m beschränkt.

Zur Vorbereitung müssen sowohl die UK, als auch die Verbundplatten auf der Klebeseite mittels Schleifvlies angeschliffen werden. Das Reinigen der Oberflächen mit Reinigungstüchern und Spezialreiniger (Multisol Project) ist notwendig, damit die Klebestellen fett- und staubfrei sind. Wem die blanke Aluminiumoberfläche der Tragprofile im Fugenbereich nicht gefällt, kann diese mittels selbstklebendem, UV beständigem EPDM-Fugenband kaschieren. Nacheinander wird das doppelseitige Klebeband auf die UK geklebt, der Kleber aufgebracht, die blaue Schutzfolie vom Klebeband abgezogen und schließlich die Verbundplatte angebracht.

Zu sehen ist das leicht gebogene Wohnheim für Studenten, wobei die neu renovierte Fassade in der Farbe Bronze zur Geltung kommt.

Ein paar Dinge gibt es dabei allerdings zu beachten. Das Klebeband (Faxation Tape) muss nicht bündig mit den Plattenenden abschließen. Es darf gerne etwas zurückstehen, damit es optisch verdeckt bleibt, soll aber zur offenen Seite der Fuge platziert werden. Ein „andrücken“ beim Anbringen ist zu vermeiden, da sonst die „Klebezellen“ im Band aufplatzen und somit der Kleber aktiviert wird. Aufgabe des Klebebandes ist zunächst die Fixierung der Platten bei der Montage bis zur vollständigen Trocknung des schwarzen Fassadenklebers (Adheseal Project) und die Definition der Dicke der Kleberaupe von 3,2 mm. Im Lieferumfang des Klebers sind vorgefertigte Düsen enthalten. Dadurch ergibt sich beim Auftragen eine dreieckige, ca. 8 mm dicke Kleberaupe, die sich beim Andrücken der Verbundplatte auf die notwendige Dicke (bedingt durch das Klebeband) und Breite verteilt.

Das Kleben muss zeitnah nach dem Reinigen erfolgen, da die Aluminiumoberfläche innerhalb kurzer Zeit bereits wieder eine Oxidationsschicht bildet. Nach Auftragen des Klebstoffes muss die Platte innerhalb von zehn Minuten angebracht werden. Bei hohen Temperaturen sollte zügig gearbeitet werden, die offene Zeit verkürzt sich hier. Die Angaben des Klebeherstellers sind zu beachten. Mit Vakuum-Griffen, wie man sie aus dem Glaserhandwerk kennt, wird die Verbundplatte gehalten, unten auf die Abstandshalter zur vorherigen Platte aufgesetzt, exakt ausgerichtet, nach oben gekippt und erst wenn die Platte genauestens positioniert ist, fest angedrückt. Durch leichtes Klopfen mit der Faust werden die Klebemembrane am doppelseitigen Klebeband aktiviert, die Platte ist nun so fixiert, dass ohne Wartezeit weitergearbeitet werden kann. Auch ein Nachjustieren ist nun nicht mehr möglich.

Frontalansicht der zentralen Notaufnahme der Klinik Landstraße in der Juchsgasse in Wien wurde mit PREFABOND Aluminium Verbundplatten in der Farbe schwarzgrau verkleidet.

Achtung!

Das Klebeband ersetzt nicht den Kleber. Es dient nur der Fixierung der Verbundplatten, bis der Fassadenkleber komplett durchgetrocknet ist. Die Aushärtezeit ist Hersteller- und Temperaturabhängig. Die offene Zeit verkürzt sich, je höher die Temperaturen sind. Die Trocknungszeit für den Klebstoff beträgt 3 mm innerhalb von 24 Stunden.

Tipps & Tricks PREFABOND: Aluminium Verbundplatte

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Über den Autor

Thomas Weiß ist Zimmermeister und für die Schulungen in der PREFA Academy in Neu-Ulm verantwortlich. Zudem vertritt er die Firma PREFA beim Fachverband vorgehängte hinterlüftete Fassade (FVHF) als Mitglied.