Sidings: Fensterbank erstellen: Tipps & Tricks

Effektiver Schutz und ansprechende Gestaltung

Die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) hat sich seit Jahrhunderten als bauphysikalisch absolut sicherer Wandaufbau bewährt, sofern man den Konstruktionsgrundsatz – Dampfdiffusionswiderstand von innen nach außen abnehmend – berücksichtigt. Probleme mit Kondensatfeuchte (Tauwasserausfall) entstehen damit erst gar nicht. Die Fassadenbekleidung bietet mit unterschiedlichen Materialien, Farben und Oberflächen eine Vielzahl an individuellen Gestaltungsmöglichkeiten. Zudem schützt sie das Gebäude vor äußeren Einflüssen, wie Niederschlag, Kälte, Hitze und Schall. In dieser Serie zeigen wir Ihnen die Verlegung des PREFA Sidings vom Sockel bis zum Dachrand inklusive der wichtigsten Anschlüsse, wie Innen-/Außenecke und einer kompletten Fenstereinfassung.

Vorarbeiten vor der Blecheinfassung von Öffnungen in Fassaden

Vor der Blecheinfassung von Öffnungen in der Fassade, wie Fenster, Türen usw. sind gewisse Vorarbeiten auszuführen. Bereits seit der Einführung der EnEV (jetzt GEG) ist eine wärmeschutztechnisch optimierte Lösung in Bezug auf Wärmebrücken gesetzlich verpflichtend. Die Gütegemeinschaft RAL zusammen mit dem Institut für Fenstertechnik e.V. (ift) in Rosenheim verweist in ihrem „Leitfaden zur Ausführung der Montage von Fenstern und Haustüren“ ebenfalls darauf. Die teilweise Überdämmung von Fensterrahmen ist dafür die adäquate Lösung.

Weiterhin ist laut RAL/ift bei Fensterbanksystemen ohne Nachweis der Schlagregendichtheit unterhalb eine zweite wasserführende Ebene herzustellen. Handwerklich hergestellte, einteilige Fensterbleche mit seitlichen Quetschfalten gelten als schlagregendicht. Bei der Montage ist darauf zu achten, dass die Anschlüsse an die Leibungen bewegungsaufnahmefähig ausgeführt werden. Hinweis: Immer wieder findet man bei bauseits montierten Endabschlüssen solche für Putzfassaden vor, die jedoch für VHF nicht geeignet sind und keinen fachgerechten Leibungsanschluss ermöglichen.

Die ≥ 5° geneigte Fensterbank muss dazu i. d. R. den Blendrahmen untergreifen und mit vorgefertigten Dichtprofilen oder mit vorkomprimierten Fugendichtbändern angeschlossen werden, wobei das Fugendichtband die komplette Höhe des Anschraubsteges abdeckt. Die Befestigung mit Schrauben und Kunststoffunterlegscheiben in Langlöcher, gewährleistet die Gleitfähigkeit. Maximal nach 3.000 mm ist ein Dehnstoß vorzusehen, ebenfalls zur Aufnahme der Ausdehnung. Bei Ausladungen der Fensterbank über 15 cm werden Fensterbankhalter zur Unterstützung erforderlich. Bei einem tragfähigen Untergrund kann sie alternativ mit Kleberaupen in Gefällerichtung montiert werden.

Modernes Einfamilienhaus mit Flachdach und überdachter Terrasse mit einer individuell gestalteten Aluminiumfassade aus Sidings in braun, bronze und elfenbein von PREFA

Herstellung eines Fensterblechs

Für die handwerkliche Herstellung eines Fensterblechs muss zunächst die Abwicklung ermittelt werden. In diesem Beispiel beträgt das Maß des Anschraubstegs 30 mm. Dann folgt die Ausladung. Gemessen wird sie vom Fensterrahmen bis Außenkante Siding + 25 mm Überstand + 30 mm vordere Blende + 10 mm Rückkantung. Die Länge errechnet sich aus dem lichten Maß zwischen der Leibungsdämmung + 50 mm (je 25 mm links und rechts) seitlicher Aufkantung abzüglich „Luft“ wegen der Längsdehnung. Diese ist abhängig von der Länge der Fensterbank und der Einbautemperatur.

Mit einer Quetschfalzzange und etwas Übung hat man in ein paar Minuten eine kostengünstige, technisch und optisch einwandfreie Lösung.

Nach dem Anreißen der beiden stirnseitigen Falzlinien ist der erste Falz der entscheidende. Die Richtung für den Rest der Kantungen gibt das Blech selbst vor. Beginnend am Anschlusssteg setzt der Handwerker die Falzzange mit der geraden Seite an dem senkrechten Strich an und zieht sie nach hinten. Dadurch kommt die seitliche Aufkantung automatisch nach oben. Nach und nach stellt man nun das Blech auf, wobei die vordere Abkantung sich nach hinten legt und somit das Loch des Überstandes seitlich schließt.

Die Fassade des Einfamilienhauses im Schweizer Ort Choëx ist mit PREFA Sidings in der Farbe P.10 Anthrazit bekleidet. Das Dach wurde mit den bewährten PREFA Dachplatten, ebenfalls in Anthrazit, gedeckt.

Wichtiger Tipp

Zu beachten ist, dass die hintere Quetschfalte nach vorne geschlossen wird, sonst kann man sie nicht in die untere Nut am Fenster einstecken.

TIPPS & TRICKS SIDINGS : Fassadensysteme

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Über den Autor

Thomas Weiß ist Zimmermeister und für die Schulungen in der PREFA-Academy in Neu-Ulm verantwortlich. Zudem vertritt er die Firma PREFA beim Fachverband vorgehängte hinterlüftete Fassade (FVHF) als Mitglied.