PREFABOND: Schrauben auf Unterkonstruktion: Tipps & Tricks Aluminium Verbundplatte

Effektiver Schutz und ansprechende Gestaltung

Die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) hat sich seit Jahrhunderten als bauphysikalisch absolut sicherer Wandaufbau bewährt, sofern man den Konstruktionsgrundsatz – Dampfdiffusionswiderstand von innen nach außen abnehmend – berücksichtigt. Probleme mit Kondensatfeuchte (Tauwasserausfall) entstehen damit erst gar nicht. Die Fassadenbekleidung bietet mit unterschiedlichen Materialien, Farben und Oberflächen eine Vielzahl an individuellen Gestaltungsmöglichkeiten. Zudem schützt sie das Gebäude vor äußeren Einflüssen, wie Niederschlag, Hitze und Schall. Wir zeigen die einzelnen Arbeitsschritte, von der Planung bis zur Befestigung mit PREFABOND.

Holzunterkonstruktionen – was zu beachten ist

Zimmer und Dachdecker hingegen verwenden gerne Holz-Unterkonstruktionen. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten und Systeme, angefangen bei einer singulären vertikalen Lattung auf ebene Untergründe, über Kreuzlattung, bis hin zu Mischsystemen aus metallischen Wandwinkeln mit Profilen zur Verbindung mit Lattung. Letzteres hat den Vorteil des einfachen Ausrichtens der UK bei „buckligen“ Untergründen und zusätzlicher Dämmung. Für diejenigen, die gerne Einblasdämmungen verwenden gibt es mittlerweile dementsprechende Systeme, die ebenfalls ein einfaches Ausrichten ermöglichen (z.B. www.daemmraum.de). Zu beachten ist beim Einsatz von Holz die Einhaltung der DIN 68800 bezüglich der Sortierkriterien, Gefährdungsklasse, usw. Die Verlegung auf vollflächige Holzwerkstoffe oder -schalungen sind nicht zulässig.

Seitenansicht des neu renovierten Studentenheims in Leoben. Die Fassade wurde mit PREFA Sidings gedeckt.

Das richtige Verbindungsmittel

Was ich auf Baustellen leider sehr häufig sehe ist die Verwendung falscher Verankerungs- und Verbindungsmittel. Wichtig ist grundsätzlich der Einsatz eines dafür bauaufsichtilich zugelassenen Fassadendübels (bsp. Ejot, Fischer, Hilti, uvm.). Die Wahl des Dübels bei Mauerwerk ist zunächst abhängig vom Untergrund (Beton, Vollstein, Lochstein oder Porenbeton). Wenn die Auszugswerte des Untergrundes nicht bekannt sind, können dies die Anwendungstechniker der Hersteller mittels Zugversuchen vor Ort ermitteln und das richtige Verankerungsmittel beraten. Meistens werden Kunststoffdübel in Verbindung mit galvanisierten Schrauben in der sog. „Durchsteckmontage“ verwendet. Bei UK Holz als Grundlattung muss die Schraube einen Senkkopf haben und der Schraubenkopf ist nach der Montage unbedingt mit einem öl-und bitumenhaltigen Korrosionsschutz zu imprägnieren. Ansonsten müsste der Werkstoff der Schraube aus V4A bestehen.

Was ebenfalls häufig verwendet wird – statisch aber nicht zulässig – sind herkömmliche sog. „Justierschrauben“ bei Kreuzlattungen. Die Traglattung liegt nach dem Ausrichten meist nicht an der Grundlattung an und bildet somit keinen Kraftschluss am Knotenpunkt. Dadurch bekommt die „Justierschraube“ eine Beanspruchung auf Biegung, für die diese i. d. R. zu dünn ist und daher auch keine statischen Werte hat.

Detailansicht PREFA Fassade mit PREFA Verbundplatte in einer speziell angefertigen Farbe am Wielandhaus (Schweiz)

Plattenmontage auf Holz-Unterkonstruktion

Kommen wir zur Montage: Laut Herstellerangaben ist auf die Traglattung ein EPDM-Fugenband aufzubringen, das seitlich mindestens je 5 mm überstehen muss. PREFA hat zwei verschiedene Bänder in unterschiedlichen Breiten im Sortiment. Auf Holz empfiehlt sich das nichtselbstklebende EPDM-Band zum Tackern (günstiger und geht schneller).

Die Bearbeitung der Verbundplatten ist die gleiche wie beim Nieten (siehe Praxistipp 6), lediglich die Werkzeuge und Arbeitsschritte bei der Befestigung unterscheiden sich. Die Bohrlöcher in der Verbundplatte werden ebenfalls mit dem Stufenbohrer auf Ø 9,5 mm vorgebohrt, auch für die Festpunkte. Der Abstand der Befestigungsmittel von den Plattenrändern muss mindestens 25 mm betragen, darf aber auch mehr sein. 45 mm Abstand sind empfehlenswert zu horizontalen Fugen, vor allem im Sockelbereich und an Stößen von Tragprofilen. Ein homogener Gesamteindruck entsteht aber eher, wenn die 45 mm durchgehend eingehalten werden. Nach dem Platzieren und Ausrichten des Fassadenelementes benötigt man die Bügelbohrvorrichtung für Holz (9,5x3,3 mm), mit der gewährleistet ist, dass die Fassadenschraube mittig und der Schraubenkopf rechtwinklig zur Fassadenoberfläche sitzt. Mit der Lehre bekommt der Bohrer eine lotrechte Führung. Da die Schraube (4,8 x 30, Kopfdurchmesser 16 mm) keine Bohrspitze hat ist das Vorbohren mit dem 0,7-fachen Durchmessers der Schraube auch aus statischen Gründen erforderlich.

Für die beiden Festpunkte wird auf die Schraube erst eine Festpunkthülse 8,5 x 5,1 und danach die in der Schraubenpackung mitgelieferte Dichtung aufgeschoben. Beim Gleitpunkt entfällt die Hülse. Idealerweise sitzen die Festpunkte möglichst mittig in der Verbundplatte. Ein passender Schraubeinsatz liegt der Schraubenpackung ebenfalls bei. Um die Schrauben nicht zu fest anzuziehen empfiehlt sich der Einsatz des Drehmoments im Schrauber. Ist sie zu tief eingeschraubt, tritt die Dichtung über den Rand des Schraubenkopfes heraus. Die Funktionalität der zwängungsfreien Ausdehnung ist dann auf Grund des zu hohen Reibungswiderstandes nicht mehr gewährleistet.

Tipps & Tricks PREFABOND: Aluminium Verbundplatte

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Über den Autor

Thomas Weiß ist Zimmermeister und für die Schulungen in der PREFA Academy in Neu-Ulm verantwortlich. Zudem vertritt er die Firma PREFA beim Fachverband vorgehängte hinterlüftete Fassade (FVHF) als Mitglied.